Biographie

Michael Zeller wurde 1944 in Breslau, heute Wroclaw, geboren. Von 1965 bis 1974 absolvierte er ein Studium der Literatur, Philosophie und Klassischen Archäologie in Marburg und Bonn. Seine Promotion verfasste er 1974 über Thomas Mann. Im Anschluss arbeitete er als Literaturkritiker für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und als Dozent für Literatur in Erlangen. 1982 schrieb er seine Habilitation über zeitgenössische deutsche Lyrik und ist seitdem als freier Schriftsteller tätig. Sein erster Roman Fehlstart-Training erschien 1978. Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Literaturstipendien trat er 1993/1994 die Poetikdozentur an der Universität Mainz an. In den Jahren 1998 und 1999 führte er zwei Lesereisen für das Goethe-Institut in Südpolen und in der Slowakei sowie im Jahr 2003 in der Ukraine durch. An der Erfurter Universität gastierte er als „Artist in Residence“ im Wintersemester 2001/2002 und wurde 2002 als deutschsprachiger Vertreter zum „International Writing Program“ der Universität von Iowa/USA eingeladen. Für sein umfangreiches literarisches Werk bekam er mehrere Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal 2008, den Andreas-Gryphius-Preis der KünstlerGilde Esslingen 2011 und den Georg-Dehio-Buchpreis vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam 2022. Zurzeit wohnt er in Wuppertal.

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Auszeichnungen

Stipendium des Deutschen Literaturfonds, Darmstadt (1988/89) – Literaturstipendium des Landes Rheinland-Pfalz (1992) – Literaturstipendium des Landes Schleswig-Holstein (1994) – Wendland Literaturstipendium des Landes Niedersachsen (1995) – „Kulturpreis Schlesien“ des Landes Niedersachsen (1997) – Literaturpreis der Robert Bosch Stiftung Stuttgart (1997) – Internationales Schriftsteller-Stipendium in Krakau (1997/98) – Autorenresidenz Schwerte (1999) – Preis der Enno und Christa Springmann-Stiftung (2003) – Literaturpreis der mittelfränkischen Wirtschaft (2004) – Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal (2008) – Andreas Gryphius-Preis der KünstlerGilde Esslingen (2011) – Belegung der „Literaturresidenz“ Charkiv, auf Einladung des ukrainischen PEN, Kiew, als erster Gast aus dem Ausland (2019) – Georg-Dehio-Buchpreis vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam (2022).

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Selbstständige Veröffentlichungen

Väter und Söhne bei Thomas Mann. Der Generationsschritt als geschichtlicher Prozess. Bonn: Bouvier 1974 – Untersuchungen zur grammatischen Klassifizierung und maschinellen Bearbeitung spätmittelhochdeutscher Texte. Hamburg: Buske 1976 [Co-Autoren: Helmut Droop, Winfried Lenders] – Bürger oder Bourgeois? Eine literatursoziologische Studie zu Thomas Manns „Buddenbrooks“ und Heinrich Manns „Im Schlaraffenland“. Stuttgart: Klett 1976 – Fehlstart-Training. Aarau/Frankfurt a.M./Salzburg: Sauerländer 1978 – Aus meinen Provinzen. Gedichte. Nürnberg: Plakaterie 1981 – Gedichte haben Zeit. Aufriss einer zeitgenössischen Poetik. Stuttgart: Klett 1982 – Lieben Sie Dallas? Streit-Lust-Schrift wider den Dünkel der Kultur. Frankfurt a. M./Berlin/Wien: Ullstein 1984 – Follens Erbe. Eine deutsche Geschichte. Bad Homburg: Oberon 1986 – Die Sonne! Früchte. Ein Tod. Frankfurt a. M.: Oberon 1987 – Lust auf Blau & Beine. Gedichte. Frankfurt a.M.: Dağyeli 1988 – Rochus. Die Pest und ihr Patron. Nürnberg: Edelmann 1989 – Der Wiedergänger. Zürich: Benziger 1990 – Weimar. Deutscher Musenort. Heute. Damals. Berg am See: Verlag-Gemeinschaft Berg 1991 – Mikado. Geschichten. Zürich: Benziger 1991 – Mein Traum vom Dulden. Eine deutsch-jüdische Begegnung der anderen Art. Eggingen: Ed. Isele 1991 – „Friede Eurer Asche teure Kameraden“. Das Denkmal russischer Kriegsgefangener des ersten Weltkriegs auf dem Ulmer Hauptfriedhof. Ulm 1993 [Co-Autor: Joachim Mertens] – Café Europa. Cadolzburg: Ars Vivendi 1994 [Übersetzung ins Polnische 1999] – Kropp. Eine Abrechnung. Frankfurt a.M.: Oberon 1996 – Ist nicht zu sagen. Gedichte. Lauenberg/Elbe: Edition Künstlerhaus 1996 – Blumen für die Lebenden. Steine für die Toten. Jüdische Friedhöfe in Franken und anderswo. Nürnberg: Bayerischer Rundfunk 1996 – Und nächstes Jahr Jerusalem! Geschichten am Weg. Cadolzburg: Ars Vivendi 1999 – Noch ein Glas mit Pan Tadeusz. Krakauer Geschichten. Cadolzburg: Ars Vivendi 2000 – Mein schöner Ort. Gesänge aus dem deutschen Alltag. Cadolzburg: Ars Vivendi 2001 – Madonnen sah er überall. Der Bildschnitzer Veit Stoß zwischen Nürnberg und Krakau. Nürnberg: Bayerischer Rundfunk 2001 – Die Reise nach Samosch. Cadolzburg: Ars Vivendi 2003 – Granaten und Balladen. Bosnisches Mosaik. Münster: Neues Literaturkontor 2005 – Die schwarze Schachtel. Schulhausroman. Gem. mit Schülern des Städtischen Gymnasiums Bayreuther Straße in Wuppertal. Wuppertal: Nacke 2007 – Falschspieler. Cadolzburg: Ars Vivendi 2008 – Die Soester Fehde. Schauspiel in zwei Akten. Wuppertal: Nacke 2009 – Der Schüler Struwe. Eine Geschichte. Wuppertal: Nordpark 2009 – Saskia leuchtet. Schulhausroman mit der 9a der St. Anna-Schule in Wuppertal. Wuppertal 2009 – Ein Schuss Jugendliebe. Gem. mit Schülern der Klasse 9b der Realschule Neue Friedrich-Straße Wuppertal. Wuppertal: Nacke 2011 – Die Selbstkritik von La Habana im Jahr 1968. Wuppertal: NordPark 2012 – Der Schatz auf dem Dach. Gem. mit Schülern einer Wuppertaler Realschule. Wuppertal: Nacke 2011 – Wie es anfängt, wie es endet. Gedichte und Gesänge. Bochum: Brockmeyer 2013 – Abhauen! Protokoll einer Flucht. Erzählung. Hamburg: Culturebooks 2013 [E-Book] – Brudertod. Ein Kinderleben. Bochum: Brockmeyer 2014 – Das Geheimnis des Omar. Gem. mit Schülern einer Wuppertaler Realschule. Wuppertal: Nacke 2014 – Flammen über der Stadt. Schulroman. Gem. mit Schülern aus Wuppertal. Wuppertal: Nacke 2016 – Bunt ist unser Leben. Schulroman. Gem. mit Schülern aus Schwerte. Wuppertal: Nacke 2017 – Die türkische Freundin. Geschichten und Gedichte. Oberhausen: Assoverlag 2018 – Die Kastanien von Charkiw. Mosaik einer Stadt. Oberhausen: Assoverlag 2020 [Übersetzung ins Ukrainische] – Wendisches Sommergewitter. Künstlernovelle. Lübeck: Rote Katze Verlag 2023.

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Herausgabe

Aufbrüche, Abschiede. Studien zur dt. Literatur seit 1968. Stuttgart: Klett 1979 – Einwärts, Auswärts. Prosa einer Landschaft. Cadolzburg: Ars Vivendi 1994.

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Frankfurter Allgemeine, 1978, S. 4: Hyperion in der Vorstadt – Kölner Stadt-Anzeiger, 1980, S. 2: Kleider der Geliebten. Monologe über das eigene Ich, Gedanken über das Verhältnis zur Familie. Kämpferische und andere Gedichte – Merkur, Jg. 34, 1980, H. 4, S. 388-393: Poesie und Pogrom. Zu Dieter Brinkmanns nachgelassenem Reisetagebuch „Rom, Blicke“ – Merkur, Jg. 35, 1981, S. 594-604: Fragen an ein dahingegangenes Jahrzehnt. Eine Karriere – Merkur, Jg. 35, 1981, S. 1122-1134: Die Lust des Zerstörens. Ein Plädoyer für die Wilden in unserer Gesellschaft – Nürnberger Nachrichten, 1982: Früher Spreng-Satz. Rolf Dieter Brinkmanns Nachlass – Kölner Stadt-Anzeiger, 1983, S. 40: Die Wut hat seinen Tod nicht überlebt. Erster Band einer Brinkmann Gesamtausgabe – Neue Rundschau, Jg. 94, 1983, H. 4, S. 79-95: „Du liebst mich nicht, ich lieb dich nicht, aha!“ Beobachtungen zur westdeutschen Jugendszene – Hessische Blätter für Volksbildung, Jg. 34, 1984, H. 2, S. 127-130: Wider den Dünkel der Kultur. Dallas zum Beispiel – Merkur, Jg. 40, 1986, S. 125-133: Die Geschichte eines verlorenen Briefes. Über William Riley Burnett – Die Zeit, Jg. 42, 1987, S. 39: In den Haß emigriert. Ein Einsamer auf dem „Idiotenschlachtfeld“. Rolf Dieter Brinkmanns Tagebuch ist das Protokoll einer Selbstzerstörung – Die Zeit, 1987, H. 23, S. 57-58: Das Mescalero-Modell. Tagebuch einer öffentlichen Affäre – Bayerische Akademie der Schönen Künste. Jahrbuch, Jg. 4, 1990, S. 88-90: Über Fritz Rudolf Fries – Evangelische Kommentare, Jg. 24, 1991, H. 12, S. 733-735: Mündel, nicht Vormund. Zur Literaturkritik heute – P. Geist (Hg.): Vom Umgang mit Lyrik der Moderne. Berlin: Volk- und Wissen 1992, S. 107-108: Rolf Dieter Brinkmann, Einen jener klassischen – Süddeutsche Zeitung, 1992, S. 2: Auf diesem Tierplaneten. Erinnerung an Rolf Dieter Brinkmann – Merkur, Jg. 47, 1993, H. 6, S. 530-535: Das Galizische Gefühl. Annäherung an Bruno Schulz – Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Jg. 33, 1994, H. 129, S. 156-169: Steine lesen. Die Juden von Fürth – Neue Zürcher Zeitung/ Internationale Ausgabe, 1995, S. 57-59: Wendländische Erkundungen. Atomkraft, die Kunst und ein Dorf, das immer schöner werden will – Die politische Meinung, Jg. 47, 1997, S. 43-47: Europas Januskopf. 1989 in literarischem Licht – Merkur, Jg. 53, 1999, H. 2, S. 178-179: Marginalien. Was Europa heissen kann. Zwei polnische Streiflichter – H. Knorr (Hg.): Kreuz und quer den Hellweg. Literarische Ansichten einer Region. Essen: Kulturamt der Stadt Unna und des Westfälischen Literaturbüros in Unna e.V. für die Veranstaltergemeinschaft „Stimmengewirr.  LiteraturStopHellweg“ der Region Hellweg 1999, S. 252-254: Schwerte am Weg. Für ein Europa der Städte – G. Geduldig, M. Sagurna: Too much. Das lange Leben des Rolf Dieter Brinkmann. Vechta: Eiswasser-Verlag 2000, S. 89: Winter. Für R.D. Brinkmann – Kafka, 2002, H. 8, S. 60-63: Europa beim Wort genommen – Merkur, Jg. 57, 2003, H. 8, S. 696-705: Aus der Neuen Welt. Antonin Dvorák komponiert in Iowa – Merkur, Jg. 58, 2004, H. 5, S. 418-427: Der Blues spielt im Osten. Ukrainische Improvisationen – Dialog, Jg. 17, 2003/2004, H. 68, S. 111: Reflektion. Der Papst und die Dichter – Merkur, Jg. 59, 2005, H. 8, S. 677-678: Meine bosnische Reise. Zehn Jahre nach dem Krieg Zeitzeichen, Jg. 8, 2007, H. 2, S. 58-60: Die Arbeit der Seele. Über den evangelischen Autor Willy Kramp und die Zukunft des Christlichen in der Literatur – Tribüne, Jg. 46, 2007, H. 182, S. 84-86: Die alte Dame und die Primel. Auf dem jüdischen Friedhof von Darmstadt – G. Nebel: Zwischen den Fronten. Kriegstagebücher 1942-1945. Berlin: wjs 2010: Nachwort – J. Bauermann: Die Ruhr fließt anders als der Bosporus. Autoren schreiben gemeinsam mit Schülern. Essen: Klartext 2010: Wir machen den Pott voll. Schüler aus Duisburg erzählen von sich (Klasse 10b der Gustav Heinemann-Realschule Duisburg) – Culturemag, 2012/13: Seh-Reise in zweiundfünfzig Ausfahrten. Wöchentliche Bild-Text-Kolumne – Culturemag, 2014/15: Seh-Reise. Zweite Staffel – K. May: Durch die Wüste. Hamburg: Zeitverlag Gerd Brucerius 2017: Nachwort – Die beste Zeit, 2022, H. 4, S. 34-36: Susanne Kessler, Öffnerin von Räumen. Zur Verleihung des Von der Heydt-Preises 2022 am 25. September 2022 – Die beste Zeit, 2022, H. 1, S. 14-17: Relikte der Entspannung. Fotoausstellung von Maciej Czarnecki in der Galerie Ludwig XVI.

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Bühne

Mitten ins Herz. Melodram. Uraufführung 1992 – Die Soester Fehde. Premiere August 2009.

Selbstständige Veröffentlichungen über

M. Serwo: Michael Zeller. Krakau: Goethe-Institut 1999.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

H. Kerner: Rezension von Zeller, Michael. Rochus. Die Pest und ihr Patron, in: S. Füssel (Hg.): Astronomie und Astrologie in der Frühen Neuzeit. Akten des interdisziplinären Symposiums 21./22. April 1989 in Nürnberg. Nürnberg: Carl 1990, S. 163 – Studia niemcoznawcze, Jg. 59, 2017, S. 27-32: Deutsche und Polen. Ingredienzien einer kulturpolitischen (A)Symmetrie. Przemysław Sznurkowski im Gespräch mit dem Schriftsteller Dr. habil. Michael Zeller und dem Germanisten Prof. Dr. Norbert Honsza.

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Nachlass/Vorlass
Nachschlagewerke

Killy Literatur-Lexikon, Bd. 12. Gütersloh: Bertelsmann 1992.

Homepage
GND-Nummer
12183350X   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen

Institution
Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen
Signatur
WLA Bestand 1052
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Michael Zeller bei Archive NRW